Geboren in Bottrop: Schauspielerin Ulrike Kriener

Die gebürtige Bottroperin Ulrike Kriener lebt heute in München, hat den Bezug zu ihrer „alten Heimat“ aber nie verloren. | Foto: Michael Kaprol
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  • Die gebürtige Bottroperin Ulrike Kriener lebt heute in München, hat den Bezug zu ihrer „alten Heimat“ aber nie verloren.
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Geboren wurde sie im Knappschaftskrankenhaus. Ihre ersten 17 Lebensjahre verbrachte sie in Bottrop, bevor es über Hamburg in die bayerische Landeshauptstadt München ging. Mittlerweile gehört Ulrike Kriener zu den bekanntesten und gefragtesten deutschen Schauspielerinnen.

Doch die 58-Jährige betätigt sich auch in anderen kulturellen Bereichen. So heißt das Motto „Einfach märchenhaft“, wenn Ulrike Kriener am Donnerstag, 14. März, um 19.30 Uhr im Kammerkonzertsaal an der Blumenstraße 12-14 zu Gast ist. Vortragen wird sie dann Texte wie „Die Nachtigall“ und „Der Schatten“ sowie andere Märchen von Hans Christian Andersen. Das Ensemble Quadro Nuevo rundet den Abend mit jazzigen und einfühlsamen Melodien ab. Der Stadtspiegel Bottrop verlost 1 x 2 Freikarten für diesen Abend (weitere Informationen siehe unten). Vorab spricht die Wahl-Münchenerin über ihr früheres Leben in der Siedlung, die Faszination der Schauspielerei und neue Projekte.

Bottrop
„Bottrop ist meine Heimatstadt. Dort habe ich meine Wurzeln, dort komme ich her. Auch wenn ich mittlerweile seit Jahren in München, was auch meine Heimat ist, lebe, ist die Verbindung nach Bottrop noch immer lebendig. Meine Eltern leben in der Stadt, ich besuche sie ungefähr alle acht Wochen. Zu der jüngeren Entwicklung in Bottrop habe ich wenig Bezug, da ich zu selten da bin.“

Erinnerung
„Speziell das Leben in der Siedlung damals ist mir in prägender Erinnerung geblieben. Wir haben in einer Straße gewohnt, in der alle Väter auf der Zeche beschäftigt waren. Die Nachbarschaft war sehr eng, die Gemeinschaft zueinander und die Solidarität untereinander waren groß. Wir hatten alle einen gemeinsamen Tagesablauf, man brauchte nur über die Straße zu gehen, um mit anderen in Kontakt zu treten. Es war großartig, ich mochte es. Wir haben als Kinder auf Brachflächen gespielt, das war sehr abenteuerlich. Gut erinnere ich mich noch daran, als der erste Spielplatz gebaut wurde.. Das war der Knaller. Ich habe mit meinem Vater zusammen die Geräte ausprobiert.“

Mentalität
„Man sagt über die Mentalität im Ruhrgebiet, dass sie eine direkte Verbindung zwischen Mund und Herz hätte. Den Pragmatismus, diese „direkte Schnauze“, die Bodenständigkeit habe ich aus dem Ruhrgebiet mitgebracht. Das trage ich immer noch in mir. Zumindest wird mir das durch Freunde bestätigt."

Karriere
„Ich habe nach meinem Schulabschluss zunächst gejobbt. Ich wusste nicht, wo ich hin sollte. Eine Freundin von mir ging zur Schauspielschule, ich bin mitgegangen und habe die Prüfung bestanden. Der Geschmack und das Interesse für die Schauspielerei entstand erst mit der Zeit. Ich habe erst später begriffen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Auch meine Eltern waren froh, als die Entscheidung gefallen war, denn ich war für sie und auch mich selbst eine Kandidatin dafür relativ unsicher zu sein. Ich wusste nicht, was mich interessiert. Was ich jedoch immer hatte, ist eine Affinität zur Sprache.“

Faszination
„Der Beruf des Schauspielers deckt alle meine Interessen ab. Das persönliche Interesse an Menschen, an Psychologie, Figuren, an Geschichtlichem und Geschichten selbst. Es ist ein künstlerischer Beruf, der es erlaubt alle Einflüsse des Alltags in Kunst umzusetzen. Als Schauspielerin sollte man offen und neugierig bleiben und bereit sein, vielschichtige Erfahrungen machen zu wollen. Ich finde es zum Beispiel toll, mit verschiedenen Generationen zusammen tätig zu sein. Ich genieße die Arbeit immer noch sehr.“

Zukunft
„Ab April beginnen die Dreharbeiten für die Fortsetzung des Films ,Dienstagsfrauen‘. Dann steht ein ZDF-Projekt mit dem Titel ,Meine beste Freundin‘ an, zudem werde ich eine weitere Folge der Kommissarin Lucas drehen. Dieses Jahr ist sehr sehr voll. So voll wie noch nie.“

Soziales Engagement
„Es ist der Gedanke an mich herangetragen worden, ob ich Schirmherrin für dieses oder jenes sein möchte. Mir war wichtig, dass die jeweilige Sache mit mir in Bezug steht. Die Unterstützung des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes der Malteser war da für mich naheliegend, weil ich selbst mein erstes Kind verloren habe. Als Botschafterin der Kampagne ,Bewusstsein für Brustkrebs‘ tätig zu sein, konnte ich nicht ablehnen. Ich habe meine Oma und meine Trauzeugin durch diese Krankheit verloren. Brustkrebs geht jede Frau etwas an, wir tun uns selbst einen Gefallen, wenn wir uns regelmäßig untersuchen lassen. Das Projekt Costura ,Verein zur Unterstützung brasilianischer Frauen und ihrer Kinder‘ ist eine Freundschaftsgeschichte.“

Zur Person
> geboren am 24. Dezember 1954 in Bottrop
> Ausbildung: Schauspielschule Hamburg von 1976 bis 1979
> aktuellste Auszeichnungen: Deutscher Fernsehpreis als beste Schauspielerin (2010), Bayerischer Verdienstorden (2012)
> Filme u.a.: „Kommissarin Lucas“, „Die Dienstagsfrauen“, „Der Hammermörder“, „Männer“

Karten
Karten für die Veranstaltung mit Ulrike Kriener gibt es zum Preis von 15 Euro an der Theaterkasse, Blumenstr. 12-14, Tel. 70-3308.

Verlosung
Der Stadtspiegel Bottrop verlost 1 x 2 Freikarten für die Veranstaltung „Einfach märchenhaft“ mit Ulrike Kriener am Donnerstag, 14. März. Wer gewinnen möchte, muss bis einschließlich Donnerstag, 28. Februar, eine e-Mail mit der Betreffzeile „Ulrike Kriener“ und der Angabe seines Vor- und Nachnamens, seiner Adresse und Telefonnummer an redaktion@stadtspiegel-bottrop.de schicken. Ebenfalls können Sie eine Postkarte mit den gleichen Daten an Redaktion Stadtspiegel, Kirchhellener Straße 31, 46236 Bottrop, schicken. Das Los entscheidet, der Gewinner wird telefonisch benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die gebürtige Bottroperin Ulrike Kriener lebt heute in München, hat den Bezug zu ihrer „alten Heimat“ aber nie verloren. | Foto: Michael Kaprol
Ulrike Kriener mit Königin Silvia von Schweden (li.) bei der Eröffnung des Malteser Tagestreffs in Bottrop im März 2012. | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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