Fast ein Jahr Trocken
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Fast ein Jahr Trocken
von © Hans Peter Schulzke . . 10.09.1995
Ja die Gedanken, oft sind sie am Schwanken.
Bin ich schon klar im Kopf ?
Da ist immer noch ein Schleier,
er lässt Gedanken so ranken.
Sie ranken um Sachen, die lange gewesen.
Nein, ich bin noch lange nicht genesen.
Sicher, ich trinke keinen Alkohol,
sicher, ich fühle mich auch wohl.
Aber irgendwo, ich find nicht den Punkt,
bin ich nicht gesund.
Zu lange hat ALK die Zellen zerstört.
Wollte ja immer, aber habe nicht aufgehört.
Nun zweifle ich manchmal an meinem Verstand.
Kann ich legen einfach alles in Gottes Hand ?
Beneide die Menschen die sagen -- Ich kann --
Bei mir geht das so einfach nicht,
warte bestimmt auf ein besonderes Licht.
Bin ich was anderes, oder bild ich es mir ein ?
Das können doch nur Nachwirkungen vom Alk her sein.
Ein Jahr ist es bald schon her,
ließ das erste Glas stehen, fiel mir nicht so schwer.
So schwer wie das Glauben, an die höhere Macht.
Sicher ich weiß, sie hat mich an den Tisch gebracht.
Täglich auf Knien fallen müsste ich ja,
und loben und preisen Halleluja.
Aber es kommt mir so selten in den Sinn.
Ob ich nun sehr undankbar bin ?
Mach mir Gedanken, ich schreib sie hier auf.
Und hoffe im Stillen, irgendwann komme ich selber darauf.
Das schlechte Gewissen kommt dann im Bett,
falte die Hände, fange zu beten an -----
und hab meinen ersten Schnarcher schon getan.
Geh durch meinen Garten, sag lieber Gott ist das schön,
nur weil ich nicht mehr trinke, kann ich alles so seh´n.
Warum falte ich da nicht die Hände, ja warum mach ich es nicht ?
Weiß keine Antwort, nein ich weiß es nicht.
Doch wie ich kapitulieren durfte, ich weiß es bestimmt,
werde ich auch das mal können, ich bin doch nicht blind.
Alles wurde mir geschenkt.
Ich brauch nicht hungern, hab ein Dach über`m Kopf.
Ich bin noch gesund, dass größte Glück, oh ja.
Hab eine sehr große Familie, sie heißt A A.
Was will ich noch mehr ? Aus tiefstem Herzen glauben !
Hab Angst, es kann mir den Schlaf mal rauben.
Vielleicht kommt es so weit, und ich bin dann bereit.
Kann dann ohne schlafen, sprechen mein Gebet.
Doch jetzt schon glaub ich,
dass E R es versteht.
Autor:Hans Peter Schulzke aus Bottrop |
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