Extraschicht, ich war dabei.

Was war das für ein Wochenende!
Ich meine hierbei in erster Linie die Extraschicht.
In diesem Jahr bin ich mit meiner Frau in das Getümmel gestürzt. Wir wollten einfach mal die Erfahrung machen, was ist das für eine Nacht.
Es begann alles in Bottrop, da ging es zunächst zum Lokschuppen. Hier wurden die Armbänder besorgt. Was machen wir nun, schauen wir uns jetzt hier alles an, oder geht es zunächst in die Fremde. Ein Blick durch das Programm wies uns darauf hin, dass man unmöglich jede Veranstaltung mitmachen konnte. Wir suchten uns daher drei Ziele aus. Zeche Zollverein, Nordsternpark und natürlich Bottrop. Ein paar Minuten später saßen wir bereits im Bus. Noch völlig orientierungslos schnappten wir den falschen Bus und fuhren zunächst in die Stadt Mitte, von dort aus ging es zurück und dann ab in Richtung Essen. Der Bus war schön leer und wir erreichten dann die Zeche Zollverein. Es war so gegen 20.00 Uhr die der Platz füllte sich doch sehr. Vor dem Förderrolltreppe bildeten sich unheimliche Schlangen. Das war uns doch etwas zuviel. Wir schauten bei einigen Events hinein und genossen das Treiben und die vielen Farben sowie die Menschen die überall hin und herliefen. Dann ging es weiter mit dem Bus, der bereits bis auf den letzten Platz gefüllt war, zum Nordsternpark. Im Bus kippte bei manchen Besucher die Stimmung, man konnte immer wieder agressive Töne hören, die hier aber überhaupt keinen Platz hatten. Am Nordsternpark angekommen, mussten wir zunächst über den Parkplatz, denn wir wollten in das Amphitheater hinein.
Dort spielte eine Band und es wurden einige Vorführungen in Hip-Hop und weiteren Tänzen dargeboten. Die Hauptaktraktion war aber eine Lichtershow, die so gegen 22.15 Uhr beginnen sollte. Wir überlegten kurz und waren uns aber schnell klar, dass wir diese Show gerne sehen wollten. So setzten wir uns schon auf den Platz und warteten. Die Zeit verstrich und das Theater füllte sich immer mehr. Gegen 22.15 Uhr wurde uns erklärt, dass der Mond an diesem Tag ziemlich hell scheine und dass die Dämmerung noch nicht so weit fortgeschritten sei, dass die Lichtershow beginnen könne. Es wurde darauf verwiesen, dass die Show aber in neun Minuten beginnen würde. Währenddessen füllte sich der Platz immer weiter. Um 22. 30 Uhr ging es endlich los. Ich kann nur sagen, Wahnsinn, was für eine Lichtermeer. ZumTeil fühlte ich mich in einer anderen Welt. Einfach wunderschön. Dann wurde eine Wasserwand aufgestellt, in der Bilder durch Laser hineingeschoben wurden. Autos, Wahrzeichen von Ländern, alles möglich, aber einfach klasse.
Durch die Wasserwand wurden die ersten zwölf Reihen richtig durchnässt. Es war schon spaßig, da der Veranstalter im Vorfeld davor gewarnt hatte, aber bei einigen Menschen kommt sowas nicht an und sie müssen erst ihre Lektion erhalten. Wie gesagt, die Show war total gut. In diese Lobelei muss jedoch ein kleiner Funke Ärgernis einfließen. Als die Veranstaltung beendet war, wollten ca. 4.000 Personen die Arena wieder verlassen. Es wurden allerdings nur zwei Ausgänge geöffnet. Dies wäre ja noch nicht so schlimm gewesen, wenn nicht schon wieder Gäste in die Arena einströmten und es somit denjenigen, welche die Arena verlassen wollten, richtig schwierig machten, voranzukommen.
Der Ärger wurde etwas lauter und man fragte sich, wo denn der Veranstalter sei und warum er diesbezüglich nichts regelt. Zum Glück blieben alle vernünftig, doch es hätte böse ausgehen können, ich musste die ganze Zeit ein wenig an Duisburg denken. Endlich hatten wir das Theater verlassen. Jetzt zurück nach Bottrop, wo ist der Bus. Ach ja, die vielen Menschen, die wollen alle in den Bus, die wollen alle nach Bottrop. Hoffentlich nicht. Wir beide stellten uns an die Bushaltestelle und warteten, nach ungefähr zehn Minuten kam der Bus. Die Linie S 8, es war nicht unser Bus. Hoffenlicht steigen da viele ein, dann ist unser Bus nicht so voll. Irgendjemand hatte meinen Hilferuf gehört und die größte Anzahl stieg in des Bus. Fünf Minuten später kam die S 10, unser Bus. Doch was war das, der war brechend voll. Erst mal aussteigen lassen, und wirklich so einige wollten noch in den Norsternpark. Es war jetzt so gegen 23.30 Uhr. Wir passten noch in den Bus und schon ging es Richtung Bottrop. In der Boy stiegen wir aus. Aber nicht viele, die meisten wollten wohl noch nach Oberhausen. In Bottrop, und das ist jetzt kein Witz, war fast gar nichts mehr los. Eine kleine Gruppe schaute sich noch Tänze aus der Vergangenheit an. Seitlich wurde noch einige Kochkünste mit Stickstoff vorgestellt, aber ansonsten nichts mehr los. Etwas enttäuscht davon, sattelten wir unsere Fahrräder und machten uns auf den Weg nach Hause.
Im ganzen gesehen, ist die Extraschicht schon eine schöne und tolle Erfindung. Doch sollte man sich genau überlegen, was man sich anschauen möchte und was für den einzelnen interessant ist, dann kann man sich eine entsprechende Tour selber zusammenstellen und den Abend, die Nacht, die Veranstaltungen, die Menschen und alles andere noch gut genießen.

Also mich hat schon angesprochen und ich glaube mal, dass ich demnächst wieder mal eine Extraschicht einlegen werde.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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