Eine Woche beim WDR Essen

Kurz vor der Livesendung mit Idol Sandra Schneiders
  • Kurz vor der Livesendung mit Idol Sandra Schneiders
  • hochgeladen von Vanessa Vohs

Mein neues Jahr ist gleich am 2. Januar mit einem spannenden Einblick hinter die Kulissen der Lokalzeit Ruhr beim WDR im Studio Essen gestartet. Ein freiwilliges Praktikum, zum Teil in den Ferien, ermöglichte mir sieben Tage voller Überraschungen.

Ob im Schnitt, wie am ersten Tag, oder auch im Archiv, in der Regie oder im Radio – fast überall durfte ich dabei sein. Besonders überraschend war der enorme Zeitaufwand, die Kosten, aber auch die Anzahl der Mitarbeiter, die für einen Beitrag involviert werden. Normalerweise besitzen Beiträge eine Länge von circa zweieinhalb Minuten. Die Arbeit beim Dreh und im Schnitt dauert je nach Aufwand rund acht Stunden. Daran beteiligt sind Kameramann, Tontechniker, Redakteur, Cutter und Abnehmer.
Erstaunlich war auch, dass Berichte teilweise erst 30 Minuten vor Sendestart komplett fertig werden, eine ziemlich spontane Angelegenheit. Stress ist für viele Mitarbeiter an der Tagesordnung, ob für Redakteure, Leute aus der Regie oder auch für die Moderatoren.

Gespräch beim Chef

Mit Heinz-Peter Lambertz, Chef des Studio Essens, konnte ich ein aufschlussreiches Gespräch über meine Zukunft führen. Dabei gab er mir Tipps, um meine journalistische Laufbahn in die Wege zu leiten. So soll ich bei einem Interview stets darauf achten, nicht bloß zielorientiert voran zu schreiten, sondern bedürfnissorientiert zu agieren. Dies meint, seinen Gesprächspartner mitzunehmen und ihn zu öffnen. Ohne diese Vorraussetzung wird ein Interviewer wohl kaum zu seinem Ziel finden.

Live im Studio

Am Freitagabend konnte ich zum ersten Mal live bei der Sendung mit Lars Tottman als Moderator im Studio sein. Besonders beeindruckend waren seine Spontaneität und Lockerheit. Erst kurz vor Beginn der Sendung betrat er das Studio. Die letzten Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Die Sendung ging ohne Komplikationen über die Bühne und alle waren zufrieden. Anders als in meiner zweiten Woche. Während einer Sendung mit Sandra Schneiders als Moderatorin fehlte plötzlich das Bild für den Anzeiger. Rasche Planänderung der Regie und weiter sollte es gehen. Doch glücklicherweise war der technische Defekt rechtzeitig beseitigt, sodass es nach Plan weiter gehen konnte.
Im Voraus konnte ich ein Gespräch mit der Moderatorin Sandra Schneiders, meinem Vorbild, führen. Dabei verriet sie unter anderem, dass Ehrgeiz und Teamfähigkeit sie so weit gebracht hätten. Des Weiteren verneinte sie die Annahme, dass Moderatoren lediglich eine halbe Stunde vor Sendebeginn da seien. „Auch Moderatoren haben einen nicht unstressigen Alltag“, so die 32-jährige.

Doch das schönste Erlebnis bleibt meine eigene Sendung. Für fünf Minuten durfte ich in die Rolle einer Moderatorin schlüpfen und einen Beitrag an- und abmoderieren. Das Thema war passend für eine Schülerin- der Zustand der Schultoiletten. Nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ war mein Praktikum beim WDR mit dieser tollen Aktion beendet.

Autor:

Vanessa Vohs aus Bottrop

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