Ein Fest der besonderen Art
Ein Bericht über die 11. Bottroper Gospelnacht und ihre Workshops
Auch in diesem Jahr fand die Bottroper Gospelnacht großen Anklang bei den zahlreich erschienen Zuhörern. Viele Sänger und Sängerinnen aus z . B. Afrika, Großbritannien, Polen den Niederlanden und natürlich auch aus NRW kamen zusammen, um gemeinsam ihre Begeisterung für den Gospel zu zeigen und weiterzugeben. Wie in den letzten Jahren auch, gab es Workshops für Teens, Erwachsene und Solisten, die von den internationalen Gospelkünstlern Wayne Ellington (Manchester), Joshua Cadman (London) und Ruth Waldron (London) geleitet wurden.
Der Teens-Gospelworkshop traf sich am Donnerstag und am Freitag von 14 bis 16 Uhr zu den Proben. Nach einem kleinen Warming-Up und der Stimmeneinteilung in Sopran, Alt und Tenor lernten die Teilnehmer drei neue Lieder kennen, die in der Gospelnacht zur Aufführung kommen sollten. Am Freitag wurden die Lieder dann perfektioniert und auf der Bühne geprobt. Den meisten Teilnehmern gefällt es so gut, dass sie jedes Jahr wieder mitmachen. Teilweise kommen sie dafür auch aus anderen Städten. „Ich bin jetzt schon zum dritten Mal aktiv dabei, da es ein ganz besonderes Erlebnis ist. Es macht richtig viel Spaß, mit Menschen aus anderen Ländern in einer anderen Sprache gemeinsam Lieder zu lernen; nächstes Jahr mache ich auf jeden Fall wieder mit“, berichtet Julia Oppermann aus Neuwied. Am Samstag war dann um 18 Uhr der große Auftritt in der St. Cyriakuskirche. Die Gospelteens begeisterten mit drei mitreißenden aber auch unterschiedlichen Liedern die zahlreich erschienen Zuhörer.
Einer der Hauptakteure ist Wayne Ellington aus Manchester, wo er seit 2005 einen Gospelchor mit fast 70 Stimmen leitet, den Manchester Sing Out Choir, mit dem er nun schon zum 6. Mal an der Bottroper Gospelnacht teilnimmt. Seine Begeisterung für den Gospel, so verrät er in einem Interview, bekam er schon im Alter von vier Jahren. Mit 13 Jahren trat er einem Kirchenchor bei und leitete schon mit 19 Jahren einen eigenen Kirchenchor. Auch erzählt er von seinem Eindruck von Bottrop: „Es ist eine sehr saubere Stadt, man muss den Müll auf den Straßen schon echt suchen. Ich gehe gerne in Bottrop einkaufen, glaube aber, dass es hier nicht sehr viele farbige Menschen gibt, da ich schon manchmal kritisch angeschaut werde, wenn ich über die Straßen gehe. Ich empfinde dies aber persönlich als nett und cool.“
In seinem Heimatland ist der Gospel sehr beliebt. Die Menschen hören gerne Gospel und wollen ihn z.B. auf Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder auch auf Beerdigungen hören. Auf die Frage hin, wie er die Gospelkultur in Deutschland erlebt, drückt er sein Empfinden so aus, dass die Menschen hier eher konservativ sind. „Sie fühlen den Gospel in ihren Herzen, bringen ihn aber nicht immer so laut und kraftvoll zum Ausdruck.“ Daher sei es gut, dass es immer mehr Gospelchöre in Deutschland gibt, die auch bei der Bottroper Gospelnacht den Gospel laut und kraftvoll an die Deutschen weitergeben. Gospel ist für Wayne Ellington und die anderen Workshop-Dozenten nicht nur eine Musikrichtung sondern auch die gelebte Botschaft Jesu Christi. Wieder einmal ist es ihnen gelungen, dies in der Gospelnacht dem Publikum zu vermitteln. Die Gospelnacht ist ein wichtiges Event für Bottrop und so kann man dem Organisator Dr. Waldemar Lusch für die nächsten elf Gospelnächte weiterhin viel Erfolg wünschen.
Autor:Judith Oppermann aus Bottrop |
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