"Die Leidenschaft ist da"

Kulturamtsleiter Dieter Wollek würde sofort mit den Proben beginnen - fände sich ein großzügiger Sponsor. | Foto: Kappi
  • Kulturamtsleiter Dieter Wollek würde sofort mit den Proben beginnen - fände sich ein großzügiger Sponsor.
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Richtig heiß sind sie alle. „Fast jede Woche steht jemand, der im letzten Jahr beim Aida-Projekt auf der Halde mitgemacht hat, in meinem Büro und fragt: Können wir das nicht nochmal machen?“, erzählt Dieter Wollek.

von Judith Schmitz

So gerne der Leiter des Kulturamtes auch „Ja“ sagen würde - er weiß ganz genau, dass solch eine Mammut-Veranstaltung nur mit der finanziellen Hilfe einiger Großsponsoren zu stemmen sein würde. Pläne für den Fall der Fälle gibt es natürlich dennoch, und die sind sogar erstaunlich konkret. „Schubladenprogramme hat man ja immer“, sagt Dieter Wollek. Er denkt dabei an die Aufführung der Oper „Der fliegende Holländer“ im Jahr 2013. „Dann ist Wagnerjahr, da würde sich das anbieten“, erklärt er. Außerdem ist
diese Wagneroper die einzige, die auf der Halde Haniel überhaupt realisiert werden könnte. „Dafür braucht man nämlich ,nur‘ fünf exzellente Solisten“, fährt der Kulturamtsleiter fort. „Auch mit den Bottroper Symphonikern und dem Projektchor würde diese Oper klappen, wir haben alles durchgeplant.“ Machbarkeitsstudie, Finanzierungskonzept, alles steht - und Aida-Regisseur Thomas Grandoch nimmt schonmal die Örtlichkeiten unter die Lupe.
Doch bevor die Träume zu weit gehen holt Wollek alle Begeisterten und sich selbst auf den Boden der Tatsachen zurück „Die Stadt hat das Geld nicht. Aber ich will mir natürlich nicht den Vorwurf machen lassen, es nicht versucht zu haben“
Um die Schubladen-Planungen Realität werden zu lassen müssten rund 250.000 Euro zur Verfügung stehen. „Eine solche Summe bei Sponsoren einzuwerben wird in der heutigen Zeit kaum möglich sein, lokal sowieso nicht“, vermutet Dieter Wollek. „Da braucht man Stiftungen oder Großunternehmen.“
Nach den Sommerferien will das Kulturamt potentielle Sponsoren ansprechen, bis zum Herbst müsse dann, so Wollek, klar sein, ob der Holländer im Jahr 2013 in Bottrop fliegen darf oder nicht. „Die Zeit brauchen wir, um das Projekt stemmen zu können“, sagt Wollek. Es sei damit zu rechnen, dass ähnlich umfangreiche und personalintensive Vorbereitungen nötig sind wie für die Aida-Aufführung im Kulturhauptstadtjahr. „Jetzt ist die Leidenschaft aller noch da. Ob sich die später nochmal abrufen lässt, weiß ich nicht.“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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