Bücherkompass Rezension: Der Biograf von Brooklyn
"Der Biograf von Brooklyn"von Boris Fishman aus dem Blessing Verlag, ist für mich ein sehr berührendes,skuriles Buch.
Der erfolglose Journalist Slava Gelaman wandert mit seiner Familie aus der Sowjetunion über den Umweg Italien nach New York aus.
Obwohl sie nur wenige U-Bahnstationen trennen, hat er in Brooklyn kaum Kontakt zu seiner Familie.Es liegen Welten zwischen ihren unterschiedlichen Lebensweisen.Dies ändert sich, als die Großmutter stirbt.
Gleichzeitig mit ihrem Tod trifft ein Brief der "Konferenz für jüdische Schadensersatzansprüche gegen Deutschland " ein. Nun sieht der Großvater die Gelegenheit eine Entschädigung zu bekommen. Leider entsprechen die wahren Lebensgeschichten nicht den Anforderungen die eine Entschädigung zur Folge hätten.
Der Großvater meint aber schließlich hat man ja einen Schriftsteller als Enkel. Soll der doch eine Geschichte schreiben,die eine Entschädigung garantiert.
Mit schlechtem Gewissen,aber auch einer kleinen Freude am "Geschichtenerfinden",hilft Slava seinem Großvater.
Wie Großeltern nun einmal sind,sind sie stolz auf ihre Enkel. Der Großvater erzählt Freunden und Bekannten weiter von Slavas Schreibtalent und es kommt wie es kommen muss: noch mehr Leute aus Brooklyn wollen eine erfundene Biografie von ihm. Die Folgen werden hier jetzt nicht von mir verraten.
Der Roman ist sehr humorvoll mit einen immerzu zwinkernden Auge geschrieben. Er erinnert mich an diverse Schelmengeschichten,aber auch an sehr aktuelle eigenmächtige Änderungen im Lebenslauf .
Die Beziehungen der Personen im Roman sind sehr gefühlvoll beschrieben, und der Autor gibt ein Bild der traditionellen Einwanderer und das deren Kinder,die eine ganz andere, moderne Lebensart haben. Aber auch die Schwierigkeiten,den alten Traditionen zu entkommen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen,da es ernste Themen mit einen gewisssen Augenzwinkern gefühlvoll erzählt und dem Leser nahe bringt.
Autor:Cordula Kirstein aus Bottrop |
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