Windräder drehen sich erst im Sommer 2013 - Verzögerungen beim Windpark Borkum
Die Inbetriebnahme des Trianel Windparks Borkum wird sich bis ins 2. Quartal 2013 verschieben. „Tennet als Übertragungsnetzbetreiber hat große Probleme beim Netzanschluss. Das ist ein Grund der jetzt bekannt gewordenen Verzögerungen“, so Dietmar Spohn, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum.
„Derzeit gehen wir von einer Nachfinanzierung in Millionenhöhe aus“, beziffert Dietmar Spohn die voraussichtlich entstehenden Kosten. „Die beteiligten Stadtwerke, darunter die Stadtwerke Bochum, haben sich mehrheitlich dafür entschieden, gemeinsam diese Hürde zu nehmen und den Ausbau der Offshore-Windenergie voranzutreiben.“
Obwohl die Windenergieanlagen des Herstellers planmäßig geliefert werden konnten, führten Produktionsengpässe bei einigen Zulieferern dazu, dass die Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH den gesamten Errichtungszeitplan für den Windpark in der Nordsee neu ausrichten muss.
Tennet hatte unlängst mitgeteilt, dass sich der Netzanschluss um vier bis fünf Monate verspätet. Zudem lassen dringend benötigte Offshore-Komponenten länger als geplant auf sich warten. So hängt die Fertigung der 700 Tonnen schweren dreibeinigen Fundamente (Tripods) durch die Georgsmarienhütte ebenfalls deutlich hinter dem Zeitplan.
Auch die Fertigstellung der Umspannplattform, mit deren Hilfe der auf dem Meer erzeugte Windstrom an Land gebracht wird und die eigene Stromversorgung sichert, ist erheblich verzögert.
Sowohl die Tripods als auch das Umspannwerk sollen dennoch in 2012 installiert werden, die entsprechenden Errichtungszeitfenster mit den Installationsunternehmen sind vertraglich gesichert.
Ursprünglich war die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe mit 40 Windkraftanlagen und einer Leistung von 200 MW für Ende des Jahres geplant.
Seit Baubeginn am 1. September 2011 war die Errichtung des Trianel Windparks Borkum planmäßig vorangeschritten. Ein halbes Jahr nach Baustart hat die Jack-Up-Barge „Goliath“ alle der insgesamt 120 Pfähle zur Befestigung der Tripods in den Meeresboden gerammt. Auch der Hersteller der Windenergieanlagen liefert planmäßig. Bereits im März 2012 wurden die ersten 20 von insgesamt 40 Gondeln für den Trianel Windpark Borkum übergeben.
Die einzelnen Komponenten der Windkraftanlagen – Turmsegmente, Rotorblätter und die Gondeln – warten nun auf ihre Endmontage. Derzeit werden die ersten Fundamente (Tripods) zum Baufeld, 45 Kilometer nordwestlich vor der Nordseeinsel Borkum, gebracht und in den Meeresboden eingelassen.
Für die am Windpark beteiligten 33 Stadtwerke und Trianel, dessen größter Anteuilseigner die Stadtwerke Bochum sind, ist dies ein herber Rückschlag.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
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