Hartz IV-Empfänger von morgen
Tausende Friseure sind vom Konkurs bedroht

Friseur Klier steht vor dem Konkurs - Ladenlokal in Berlin | Foto: bz-berlin.de
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Völlig zu Recht haben die Friseure gegen die Zwangsschließung ihrer Unternehmen protestiert. In den Großbetrieben wie z.B. in der Fleischbranche gibt es so gut wie keine Einschränkungen in der Produktion. Auch können allein schon aus Gründen der Arbeitshetze die Corona-Schutzumaßnahmen wie z.B. regelmäßige Handdesinfektion nicht eingehalten werden. Beschäftigte in der Fleischproduktion wie auch in anderen Betrieben arbeiten häufig  durchgängig mit Schutzmasken (die nach einiger Zeit durchfeuchtet sind), obwohl selbst nach Empfehlungen der Virologen die Tragezeit von Masken durch entsprechende Pausen unterbrochen werden sollen.

Dagegen haben die Kleinunternehmen (nicht nur Friseure, sondern auch andere kleine Einzelhandelsgeschäfte) während der erlaubten Öffnung die Corona-Schutzmaßnahmen vorbildlich umgesetzt. Für einen Friseurbesuch gab es strikte Einlassbeschränkungen bzw. war ein Termin erforderlich. Ebenfalls bestand Maskenpflicht und die Hygiene wurde konsequent eingehalten wie z.B. durch umfassende Reinigung der Friseurutensilien und Stühle nach jedem Wechsel des Kunden.
Ähnliche hygienische Maßnahmen wurden auch von allen anderen kleineren Einzelhändlern durchgeführt. (Wie ist es zu erklären, dass fast alle hochrangigen Politiker im Bundestag, der Bundesregierung usw. trotz der Schließung aller Friseurgeschäfte so eine gepflegte Frisur haben? Ist hier vielleicht Schwarzarbeit im Spiel???)

Ich fordere daher sofortige nachhaltige staatliche Finanzhilfen für alle kleinen Einzelhändler und auch Selbständige, die aufgrund von Corona nicht arbeiten bzw. öffnen dürfen! Gleichzeitig muss es einen "echten" Lockdown geben, wo die Produktion in allen nicht lebensnotwendigen Branchen vorrübergehend eingestellt bzw. reduziert wird! Selbstverständlich auf Kosten der Profite dieser Konzerne!

Die chaotische Corona-Politik führt nicht nur zu verstärkten Pleiten von Kleinuntenehmen und analog zu deutlich mehr Empfängern des ALG II (Hartz IV), sondern es kommt noch schlimmer: Politiker wie Steiger fordern die Senkung der Sozialleistungen, damit Leute in Arbeit deutlich mehr haben als Erwerbslose! Dazu ein Bericht (Quelle rf-news.de):

Dazu der teilt Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, einer staunenden Öffentlichkeit mit: „Leistungsgerechtigkeit bedeutet: Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet. Gerade in der Corona-Krise fordert der Job – häufig gepaart mit Homeschooling, Sorgen um die Gesundheit oder Sorgen um die Arbeitsplätze – vielen Arbeitnehmern im Land besonders viel ab.“ Das müsse sich auch lohnen. „In der jetzigen Situation kommt die von Sozialverbänden und einzelnen Gewerkschaften angezettelte Debatte um eine Erhöhung der Hartz-IV-Sätze zur absoluten Unzeit“, so Wolfgang Steiger.

Mit dieser Erklärung beweist sich Steiger als Handlanger der Konzerne. Kein Wunder, schließlich spricht er im Auftrag eines Kreises von „Leistungsträgern“ der besonderen Art, die sich im Präsidium des Wirtschaftsrats der CDU die Hand geben.

Präsidentin der Runde ist Frau Astrid Hamker, ihres Zeichens Mitbesitzerin der Firma Piepenbrock für Gebäudemanagement. Das scheint eine sehr leistungsschwache Firma zu sein angesichts der Niedriglöhne, die in dieser Branche gezahlt werden.

Ich solidarisiere mich voll mit den Protstierenden vor Westfleisch gegen die dortigen ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und die Tierquälerei bei der Abwicklung der Schlachtung! Übrigens: Bei Tönnies und Co. ist die Situation nicht anders!

P.S.: Nach der geplanten Verschärfung des Versammlungsgesetzes könnte die Blockade der Zufahrtsstraßen zu Westfleisch eine Straftat sein, die mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet würde. Geht massenhaft auf die Straße, damit diese weitere Demontage der persönlichen Meinungsfreiheit nicht im Schatten von Corona Wirklichkeit wird (Stichwort: Änderung des Versammlungsgesetzes NRW)! Selbstverständlich unter Einhaltung der Coronabedingungen (Schutzmaske, Sicherheitsabstand).

Friseur Klier steht vor dem Konkurs - Ladenlokal in Berlin | Foto: bz-berlin.de
Milliardenhilfen für Konzerne - Kleine Einzelhändler und Friseure erhalten nur Almosen | Foto: de.de.facebook.com
Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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