Internationale Bergarbeiterkonferenz
Spendengalaveranstaltung von "Kumpel für AUF"
Die kämpferische Bergarbeiterbewegung "Kumpel für AUF" in Gelsenkirchen bereitet die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz vor - diesmal in Deutschland. Diese Bewegung bildete sich im Zusammenhang mit gekündigten Bergleuten, die gegen die umweltfeindlichen Praktiken der RAG wie Verfüllung von Sondermüll in den stillgelegten Schächten und die Flutung dieser Schächte vorgingen.
Auch nach der Stilllegung der letzten Zeche in Deutschland gibt es 56 000 aktive Bergleute in Braunkohle,- Salz- und den Kalirevieren. Im Erzgebirge werden sogar neue Erzgruben geschaffen. Nicht vergessen werden dürfen rd. 200 000 Bergarbeiter, die in Rente sind oder anderswo arbeiten. Zudem müssen die ehemaligen Bergleute im Ruhrgebiet um ihre Wohnungen fürchten, da die ehemaligen Bergmannshäuser von der RAG verkauft wurden oder abgerissen werden sollen.
In der gesamten Welt werden Bergleute ausgebeutet und müssen unter Lebensgefahr für einen Hungerlohn arbeiten. Sicherheitsvorschriften für den Betrieb eines Bergwerks gibt es so gut wie nicht. Besonders prekär war die Lage in Peru, so dass in diesem Staat bereis 2013 eine kämpferische Bergarbeiterbewegung die "Internationale Bergarbeiterbewegung" gründete. Aus dem Flyer von Kumpel für AUF geht hervor, dass sich bisher 45 Bergarbeiterbewegungen aus 124 Ländern und 4 Kontinenten beteiligten. 2017 wurde in Indien ein internationales Kampfprogramm beschlossen.
Die bereits 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz 2023 ist eine sehr bedeutende Weltkonferenz, die erstmalig in Deutschland in Thüringen stattfinden wird. Bisher haben schon viele Bergarbeitervertretungen an der Teilnahme zugesagt, wie z.B. Bergleute aus der Türkei, aus dem Iran, aus Indien usw. Themen dieser Konferenz sind u.a. der Kampf gegen die Weltkriegsgefahr (Ukraine-Krieg), gegen den Faschismus in Indien und anderswo, für den Erhalt der Umwelt und der Arbeitsplätze (Kolumbien und Umweltgewerkschaft), gegen die Politik der verbrannten Erde durch die RAG, Kampf um den Gesundheitsschutz und mehr.
Diese weltweite Bergarbeiterkonferenz ist selbstfinanziert und daher unabhängig von irgendwelchen Mäzänen. Für die Durchführung dieser internationalen Veranstaltung wird selbstverständlich viel Geld benötigt (Beteiligung an den Kosten der anreisenden Organisationen, Verpflegung, Unterkunft usw.) Aus diesem Grunde wurden bereits in zahlreichen Organisationen und Bewegungen intensiv gesammelt. Zu Beginn der Galaveranstaltung im Kultursaal der Horster Mitte in Gelsenkirchen war der bisherige Spendenstand 20 000,00 Euro. Nach Ende dieser Veranstaltung waren es 43 500,00 Euro! Unglaubliche 23 500 Euro kamen nur an einem Abend zusammen! Zahlreiche Organisationen, Gruppen und auch Einzelpersonen aus ganz Deutschland überbrachten diese Spenden und stellten ihre Organisation/Bewegung kurz vor wie z.B. der Frauenverband Courage.
Ein Kulturprogramm mit vielen kämpferischen Liedern verschiedener Gruppen, eine Tombola, eine amerikanische Versteigerung von zwei Bildern mit kämpferischen Bergarbeitern und ein köstliches abwechslungsreiches Mitbring-Buffet rundeten die Veranstaltung ab - es wurde sogar getanzt. Das Bergmannslied "Glück-auf" erschallte gleich zu Beginn der Veranstaltung.
Ich wünsche der 3. Bergarbeiterkonferenz, die in Thüringen vom 31.8.23 bis 03.09.23 stattfindet, viel Erfolg für den gemeinsamen Kampf gegen die Ausbeutung der Beschäftigten, für den Gesundheitsschutz und die soziale Absicherung für Bergleute um Erhalt der Arbeitsplätze im Einklang mit der Umwelt.
Glück auf!
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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