Altersgerechter Wohnraum
ELis Bochum: Barrierefreies Wohnen im alten Bahnhof
In der Stadt Bochum ist fast ein Drittel der Bevölkerung 60 Jahre oder älter; die Babyboomer kommen erst noch. Der Bedarf an altersgerechten und barrierefreien Wohnungen wird in der nächsten Zeit absehbar steigen, während gleichzeitig Gebäude im Besitz der Stadt Bochum leer stehen und verfallen. Die ELis Bochum wollen diese Gebäude sinnvoll genutzt sehen und fordern die Stadt Bochum auf, im leerstehenden Empfangsgebäude des Bahnhofs Bochum-Dahlhausen barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.
Wohnen und Arbeiten in leerstehenden Empfangsgebäuden von Bahnhöfen ist keine neue Idee. Große Hallen, in denen die Menschen auf ihre Züge warten und sich vorher an Schaltern Fahrkarten kaufen, sind an vielen kleinen Bahnhöfen bereits Geschichte. Kleine Wartehäuschen und Ticketautomaten für die Reisenden, die ihr Ticket nicht bereits auf dem Smartphone haben, sind mittlerweile üblich geworden. Übrig sind die Empfangsgebäude; die Deutsche Bahn veräußert selbst seit Jahren diese Gebäude und gibt sie damit für eine sinnvolle Nutzung frei.
Mit dem Empfangsgebäude des Bahnhofs Bochum-Dahlhausen ist die Stadt Bochum im Besitz eines Gebäudes, für das seit Jahren nach einem Pächter gesucht wird. Die ELis Bochum sehen hier die Möglichkeit, in dem historischen Gebäude Wohnraum mit hoher Qualität für ältere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Das Bahnhofsgebäude liegt zentral in Dahlhausen und ist optimal an die öffentliche Infrastruktur angeschlossen. Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung sind sehr gut zu erreichen, für Spaziergänge liegt die Ruhr nur wenige Meter entfernt.
- Neben den Wohnungen können in der Empfangshalle auch Gemeinschaftsräume entstehen, die die soziale Interaktion fördern und der Vereinsamung entgegenwirken.
- Die unteren Geschosse bieten Platz für die Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen wie Pflegebüros, Physiotherapeuten oder Fußpflege.
- Der Umbau des alten Bahnhofsgebäudes fördert den nachhaltigen Umgang mit bestehenden Ressourcen und ist umwelt- und klimaschonender als ein Neubau.
- Die durch den Umbau mögliche neue Nutzung des Gebäudes bewahrt das historische Erbe und trägt zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Stadtteil bei.
Die ELis Bochum setzen sich dafür ein, den Bochumer Bürgerinnen und Bürgern auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in ihrem eigenen Zuhause zu ermöglichen. Neben dem Umbau bestehender Wohnungen sehen Sie die Stadt Bochum in der Verantwortung, alternative Wohnformen – z.B. Wohngemeinschaften oder Mehrgenerationenhäuser – zu fördern. An die Stelle des Verkaufs leerstehender Gebäude durch die Bochum Wirtschaftsentwicklung soll ihre Sanierung und die Schaffung altersgerechten Wohnraumes stehen. Diese Chance vergeben wurde bereits beim alten Verwaltungsgebäude der Zeche Lothringen in Gerthe, das die Stadt Bochum an einen privaten Investor verkaufte, der das Gebäude nun verfallen lässt.
Autor:Heike Jankowski aus Bochum |
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