Bargeld ade?
Digitaler Euro in der Diskussion
Die internationalen Monopole und Kapitalisten versuchen durch immer mehr Methoden, die Masse der Menschen unter ihre Kontrolle zu bekommen und auszubeuten! Das neueste Schlagwort heißt: Digitaler Euro! (Quelle: www.derstandard.at/story/3000000174111/mit-dem-digitalen-euro-naht-die-leise-revolution-im-geldsystem?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE).
Eine der bisher der Öffentlichkeit unbekannte Methode ist die mittelfristige Abschaffung des Bargelds und die Einführung von sog. Privatwährungen. Damit wäre eine lückelose Kontrolle über die Kontobewegungen von jedem möglich. Besonders gravierend wäre dies für Sozialtransfer-Bezieher-innen wie Empfänger von Bürgergeld oder Sozialhilfe, denn die nicht ausreichenden Leistungen könnten dann nicht durch Bargeldzahlungen von Dritten aufgestockt werden. Zudem wären wir dann abhängig von Finanztechnologieanbietern aus aller Welt.
Dazu heißt es in dem Bericht von "Der Standdard" vom 12.06.23 (Auszüge)
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Große Veränderungen beginnen häufig klein und unauffällig. So wie eine Umwälzung im Geldsystem, die in den kommenden Jahren anstehen könnte. Im Juli wird die US-Zentralbank Fed ein neues Zahlungssystem namens "Fed Now" präsentieren. Zugleich hat die EU-Kommission für Ende Juni einen Vorschlag angekündigt, wie die rechtlichen Grundlagen des sogenannten digitalen Euros aussehen könnten.
Beide Projekte folgen einer ähnlichen Stoßrichtung. Beide kommen sie unauffällig daher und dringen wenig zur breiten Masse durch. Dennoch könnten diese Initiativen unser Geldsystem in den nächsten Jahren gehörig umkrempeln.
Der Hintergrund ist eine gewaltige Umwälzung im Zahlungsverhalten der Menschen. Sie satteln im großen Stil auf digitales Bezahlen um. In der Eurozone ist der Anteil der Barzahlungen allein in den vergangenen drei Jahren von 72 auf 59 Prozent gesunken. Vor diesem Hintergrund werde "der digitale Euro unsere Währungssouveränität schützen und gleichzeitig die strategische Autonomie Europas stärken", erklärte im Jänner Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), die den digitalen Euro konzipiert.
Aber warum wird die digitale Wende beim Bezahlen als Problem empfunden? Hintergrund: Ihre wesentlichen Treiber – und Profiteure – sind weniger altbekannte Banken als neue Finanztechnologieanbieter aus aller Welt. In Abhängigkeit von ihnen zu geraten bereitet Regierungen und Zentralbanken Sorge. Der Weckruf war "Libra", später "Diem" genannt: eine Art Privatwährung, deren US-Einführung Facebook im Jahr 2019 ankündigte – ehe der Konzern aufgrund starken Widerstands der Fed zurückruderte.
Zentralbanken als öffentliche Einrichtungen schaffen also ihre eigenen digitalen Bezahlsysteme, um nicht in Abhängigkeit zu geraten. Fed Now ist ein Service ähnlich dem US-Bezahldienst Paypal und ähnlichen Anbietern, zu denen es künftig parallel existieren soll. Aber ist das schon die ganze Geschichte? Nein, längst noch nicht.
Die EZB nämlich geht einen großen Schritt weiter als die US-Amerikaner. Sie schafft nicht nur einen Bezahldienst, sondern arbeitet an einem echten sogenannten "digitalen Zentralbankgeld" (Central Bank Digital Currency, CBDC). Ein solches CBDC existiert bereits in einigen Ländern (siehe "Wissen").
Das Geldsystem
Wer verstehen will, was das Besondere daran ist, muss wissen, wie das Geldsystem generell funktioniert. Die gängige Vorstellung lautet, dass Geld irgendwie von der Zentralbank kommt und von Banken weitergereicht wird. Allerdings stimmt die Vorstellung nicht. In Wahrheit wird das meiste Geld, das sogenannte "Giralgeld", von privaten Banken geschaffen – immer wenn sie Kredite vergeben. Im Moment der Vergabe entsteht dieses Geld, das zuvor schlicht nicht existiert hat. Rund 60 Prozent des Geldes der Eurozone ist Giralgeld.
Dann gibt es aber noch Geld, das tatsächlich von der Zentralbank kommt: das Zentralbankgeld. Darunter versteht man alles Bargeld sowie all jene Summen, die zwischen den Banken und Zentralbanken zirkulieren.
Der digitale Euro ist nun kein Giral-, sondern Zentralbankgeld, das von der EZB zu den Menschen geht. Genau hier liegt die fundamentale Veränderung im Geldsystem, die die Reform bringen könnte: Erstmals kämen die Leute abseits von Bargeld direkt mit Zentralbankgeld in Kontakt. Der digitale Euro ist also wie Bargeld – aber eben nicht bar.
Wie kann man sich das vorstellen? Vielleicht bekommen die Bewohnerinnen und Bewohner der Eurozone künftig Karten von der EZB. Auf diese könnten sie Geld von ihren Bankkonten transferieren – und es solcherart von Giral- in Zentralbankgeld verwandeln. Wie viel Geld auf der Karte sein darf, würde wohl mittels Obergrenze limitiert sein, im Gespräch sind einige tausend Euro. Mit der Karte ließe es sich dann beispielsweise einkaufen. Der digitale Euro wäre, hofft die EZB, ein neuer stabilisierender Faktor im Geldsystem, dem weder Bankenkollapse noch die neue Macht von Bezahldiensten etwas anhaben könnten.
Also überwiegend Kartenzahlungen von Menschen mit geringem oder durchschnittlichen Einkommen, während die weltweiten Konzene bereits jetzt schon ihre Zahlungstransaktionen per Mausklick durchführen? Eine akute Existenznot eines Menschen würde entstehen, wenn solch eine Karte von der EBZ verloren geht oder gestohlen wird, denn er könnte keinen Einkauf mehr bezahlen, obwohl er Geld auf dem Girokonto hat! Die Ausstellung einer neuen Karte wäre erfahrungsgemäß mit viel Bürokratie und Wartezeiten verbunden. Für Menschen mit geringem Einkommen, aber auch Normalverdienern, könnte dies zum Hungertod führen! Bargeldzahlung ist dann nicht mehr möglich!
Derzeit hat die EZB nicht entschieden, ob sie den digitalen Euro wirklich einführt. Wichtige Fragen sind völlig unklar, etwa wie man sensible Daten auf den künftigen Karten schützen könnte. Es wird noch lange dauern, bis die fundamentale Veränderung im Geldsystem wirklich zustande kommt. (Joseph Gepp, 12.6.2023).
Doch eines scheint sicher: Die Tage des Bargelds sind gezählt und dem totalen Überwachungsstaat wäre Tür und Tor geöffnet!
Autor:Ulrich Achenbach aus Bochum |
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