Gedicht - Licht und Schatten

Es werde nun Licht, so sprach einst der Herr,
doch als er den Menschen so richtig betrachtete,
man kann nicht sagen, dass er ihn völlig verachtete,
verlieh er ihm eine besondere Ehr
die Welt zu gestalten nach seinem Begehr.

Doch niemand der Menschen kriegte das hin,
denn wo sehr viel Licht, da ist auch viel Schatten,
manch Menschen lebten fast wie die Ratten
ohne den Glauben an einen tieferen Sinn.

Der Schatten verleiht oft den Dingen Kontur,
das sah einst der Herr im sonnigen Himmel
und schaute entsetzt auf das Erdengewimmel:
Seine Schöpfung benötigte Reparatur.

Des Herren Licht blendet, es braucht eine Brille
und dann ist Geschehenes dunkel getönt,
bis man sich ganz an das Dunkle gewöhnt
mit einer kleinlichen trüben Pupille.

Nun gut, sprach der Herr, es ist zum Ermatten,
und lächelt und grinst mit der Engelein Chor,
versuchen wir es mal mit ein bisschen Amor,
doch jeder behält seinen eigenen Schatten.

Autor:

Ingrid Dressel aus Bochum

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