Das ist mein Revier – sagt die Biene
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- hochgeladen von Günter van Meegen
Schon bei der Suche nach einem geeigneten Nistplatz macht die Bauchsammler-Wollbiene (Anthidium manicatum) richtig Terror und greift alles an was Flügel hat. Der Nistplatz, möglichst ein Erdloch, eine Mauerritze und dazu sollte sich die Nahrungspflanzen (Lippenblütler und Salbei) in unmittelbarer Nähe befinden. Genau das findet sie in meinem Garten, nebeneinander Zitronenmelisse und Salbei und unter dem Salbei eine ein kleine Natursteinmauer. Hier kann ich nun jeden Tag beobachten was so abgeht.
Mit Wolle, hat die Wollbiene nur insofern etwas gemein, da sie wollartige Pflanzenfasern für den Brutzellenbau verwendet. Bauchsammler, weil das Weibchen an der Bauchseite abstehende Haare besitzt womit Pollen aufgesammelt werden für die Larven. Die Biene ist jeher kahl, durch ihre Zeichnung könnte man sie auch mit einer Wespe verwechseln. Schaut man dem Männchen ins Gesicht und auf den Popo wird klar, es ist ein außergewöhnliches Insekt. Am Hinterleib besitzt das Männchen drei Dornen. Natürlich hat es auch einen Stachel, sticht jedoch nur, wenn man sie zu sehr lieb hat und drückt. Im „Gesicht“ trägt es einen mehr oder weniger ausgeprägten Kopfschild, gleich einem Rammbock.
Im Flug verhält sich das Männchen wie eine Schwebfliege, kann jedoch aus dem „Stand“ eine enorme Geschwindigkeit entwickeln und man dem kaum folgen, wohl nur mit einer Zeitlupenkamera. Mit dieser Geschwindigkeit greift sie alles an was sich im Nest- und Nahrungsbereich befindet. Kurz vor dem Aufprall dreht sich das Männchen um und versucht den „Gegner“ mit den Stacheln zu erwischen. Der Kopfschild dient wohl dazu, falls die Drehung nicht gelingt, dem Gegner einen Kopfstoß zu verpassen. Im Foto nicht fassbar, alles verschwommen. Auch wenn es sich auf einer Blüte oder Blatt setzt, muss man schon viel Geduld haben – nähert man sich – schon wieder weg. Dennoch denke ich sind ein paar Aufnahmen gut gelungen.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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