Bedburg-Hau: Neue Leitung der Abteilung für Forensische Psychiatrie III

Chefärztin Vivi Samara und Pflegedienstleiter Dennis Blum sind zuständig für acht Stationen und eine Ambulanz. | Foto: LVR-Klinik Bedburg-Hau
  • Chefärztin Vivi Samara und Pflegedienstleiter Dennis Blum sind zuständig für acht Stationen und eine Ambulanz.
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Seit drei Monaten steht ein neues duales Leitungsteam an der Spitze der Abteilung für Forensische Psychiatrie III in der LVR-Klinik Bedburg-Hau: Chefärztin Vivi Samara und Pflegedienstleiter Dennis Blum sind zuständig für acht Stationen und eine Ambulanz. Ihre Aufgabe ist die Behandlung von Menschen, die aufgrund einer erheblichen Substanzkonsumstörung Straftaten begangen haben.

„Die Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten ist sehr spannend. Im Kern geht es um Empowerment, also darum, zu eigenen Entscheidungen und Lösungen zu befähigen. Gemeinsam mit ihnen finden wir alternative Wege für ihr Leben“, fasst Vivi Samara zusammen. Dass die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie diese Aufgabe ausgerechnet am Niederrhein erfüllt, ist Zufall. Eine Bedburg-Hauer Kollegin sprach sie 2012 auf einer Jobmesse in ihrer Heimat Griechenland an. Sie vereinbarten eine Hospitation. „Und jetzt bin ich hier“, strahlt die 36-Jährige. Zuerst war der Schritt aus Thessaloniki an den Niederrhein eine Umstellung. „Doch die Kollegen haben es mir leichtgemacht. Ich fühle mich in sehr wohl in unserem Team.“

Dazu gehört seit vielen Jahren auch der Kollege Dennis Blum, ein echtes LVR-Urgestein. „Ich bin nach dem Zivildienst hier hängengeblieben“ sagt er augenzwinkernd. „Ich arbeite gerne mit Menschen. Kommunikation ist mir wichtig. Deshalb hat mich die Arbeit in der Psychiatrischen Pflege sofort überzeugt“, erklärt der frischgebackene Pflegedienstleiter, der gerade sein Bachelorstudium zum Pflegemanager abschließt.

Gestützt fühlt sich das Leitungs-Duo von seinem Team. „Ohne die Kolleginnen und Kollegen geht es nicht“, sind sich Vivi Samara und Dennis Blum einig. „Was wir täglich auf den Stationen und in der Ambulanz leisten, geht nur, weil wir uns immer aufeinander verlassen können. Egal ob Ärzte oder Pflegekräfte, Psychologen oder Therapeuten – alle ziehen mit, wenn es notwendig ist. Es ist beeindruckend, was wir mit unserem Team schaffen.“ Ein wesentlicher Punkt ist die laufende Entwicklung der Abteilung. „Dazu gehören zum einen Anpassungen, die das Strafrechtbezogene Unterbringungsgesetz, kurz StrUG, fordert. Andere Veränderungen treiben wir selbst voran“, so Vivi Samara. Aktuell geht es um neue, passgenaue Behandlungsangebote, die Patientinnen und Patienten mit mehreren Diagnosen noch besser in den Blick nehmen.

Schon jetzt arbeitet das Team der Forensik III sehr erfolgreich. Der Grundstein dafür wird in den ersten Wochen nach der Aufnahme gelegt. „Alle Menschen haben Ressourcen. Deshalb stellen wir ihnen die Frage: Wo sehen Sie sich in 1 -2 Jahren? Unser therapeutisches Angebot richten wir danach aus, wo wir unterstützen können, definieren aber auch, was der Patient selbst tun muss“, erklärt Vivi Samara die Behandlung. Ebenfalls ein wichtiger Baustein ist die Vermittlung von Arbeit und beruflicher Bildung. Oft ist ein Praktikum der Einstieg in eine Ausbildung oder sogar in eine Festanstellung. „Wir bekommen viel positive Rückmeldung von Unternehmen, die sich trauen, unseren Patienten eine Chance zu geben. Andersherum stärkt die erfolgreiche Arbeitssuche und Anbindung an einen Arbeitgeber das Selbstwertgefühl und gibt den Patientinnen und Patienten Halt und Struktur“, beschreibt Dennis Blum das Zusammenspiel. „Einige halten auch nach der Entlassung Kontakt zu uns. Wenn dann selbst Menschen mit sehr negativen Beziehungserfahrungen in ihrer Lebensgeschichte berichten, dass ihnen die Zeit in Bedburg-Hau geholfen hat, haben wir viel erreicht.“

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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