Christi Mutter

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Im berühmten Lied aus dem 14. Jahrhundert „Stabat Mater dolorosa“, „(Christi) Mutter stand mit Schmerzen…“ kommt der Satz vor „wer ist der Mensch, der nicht weint, beim Anschauen der Mutter Christi wo sie so leidet“.

Die Frage aus dem 14. Jahrhundert steht immer noch da. Wer ist es, der unberührt bleibt beim Leid einer Mutter um ihren sterbenden Sohn. Auch damals hat es genug Leute gegeben, von den Landsern bis zu den Königen, denen das Leid anderer egal war. Während Kriegshandlungen ist es egal, danach hat man sich daran gewöhnt. Übung macht den Meister. Und man lässt dem Volk jene Andachtsbilder, damit es sich ausplärren kann bei der Betrachtung der leidenden Mutter Christi.

Kümmern wir uns nicht um die Abgestumpften, ob sie nun Lederwams, Hermelinmantel oder Nadelstreifen tragen und betrachten wir lieber den Wert dieser Darstellungen.

Tränen des eigenen Schmerzes um Verlust, Tränen der Reue, Tränen des Mitgefühls mit der Gottesmutter sind gar nicht zu trennen. Was genau geschieht entzieht sich der Beobachtung anderer und das ist gut und sicherer so. Es ist ein Geheimnis das nur dem Betrachter gehört.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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