Leichtathletik im Siegerland

Trainer Geinitz besuchte mit Struwe und Ollesch den Nachbarn im Süden

Oliver Ollesch sprintet zu 6 DM-Normen

Am vergangenen Wochenende nahmen 2 Leichtathleten/innen des LAC Veltins Hochsauerland an den Einzelmeisterschaften des Kreises Siegen-Wittgenstein in Kreuztal teil.
Außer Konkurrenz versuchten Oliver Ollesch und Melanie Struwe (beide TSV RW Wenholthausen) ihren aktuellen Leistungsstand zu testen, um daraus Schlussfolgerungen für den weiteren Trainingsaufbau zu gewinnen. Im vergangenen Jahr startete Melanie noch in der Altersklasse U18, Oliver in der AK U20. Und beide waren sehr erfolgreich. Melanie mit einem 2. Platz im Hochsprung und Oliver einem 3. Platz über 400m bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock. Nun galt es, sich mit den Normen der nächsthöheren Altersklasse auseinanderzusetzen.

Bereits am Freitag (17.5.) hatten beide Sportler/innen bei den HSK-Meisterschaften in Arnsberg eine ansprechende Form unter Beweis gestellt. Oliver stellte in 10,87s über 100m seine persönliche Bestleistung ein und verbesserte sich über 200m von 21,69 auf 21,55s, womit er zugleich seinen eigenen HSK-Rekord deutlich unterbot. Mit beiden Zeiten erfüllte er außerdem die Qualifikationsleistungen für die Deutschen Meisterschaften in der AK U23. Gleiches gelang Melanie in ihrer Spezialdisziplin. Mit 1,71m erfüllte sie die Norm für die DM in der AK U20 Ende Juli in Ulm.

Ein Ausrufezeichen setzte Oliver dann in Kreuztal. Hier ging er über 400m und 400m Hürden an den Start und schaffte in beiden Disziplinen neben der Qualifikation für die U23 DM sogar die Normen für die DM bei den Männern, die in diesem Jahr am 3./4. August im Rahmen der „Berlin Finals 2019“ ausgetragen werden.
Erstmals werden an dem Wochenende dort an einem Ort Deutsche Meisterschaften in 10 Sportarten durchgeführt. Neben der Leichtathletik im Schwimmen, Turnen, Bahnradsport, Kanu, Boxen, Triathlon u.a. Insgesamt werden 3000 Sportler/innen an den Wettkämpfen teilnehmen und 190 nationale Meister ermitteln. In der aufwendigsten Sportübertragung des Jahres werden ARD und ZDF 18 Stunden live davon berichten. Um die Zeitpläne in der Leichtathletik attraktiver gestalten zu können, wurden die Normen deutlich höher gesetzt, sodass die Teilnehmerfelder kleiner gehalten werden können. In den Sprintdisziplinen sind zum Beispiel durch die Normfestlegung Starterfelder von nur ca. 24 Sportler/innen pro Disziplin geplant, über 400m Hürden nur von 16 Teilnehmern.

Umso höher sind die Zeiten einzuschätzen, mit denen Oliver seinen Saisoneinstieg vollzogen hat. Über 400m steigerte er seine Bestzeit von den DM letzten Jahres in Rostock von 47,58s auf 47,29s. Noch beeindruckender war sein Auftreten über 400m Hürden. Im Frühjahr hatten sich Oliver und Trainer Reiner Geinitz darauf verständigt, diese Strecke versuchsweise in Angriff zu nehmen. Im April begannen dann die ersten Trainingseinheiten. Nach einem Auftaktwettkampf vor 2 Wochen in 53,57s verbesserte sich Oliver am Samstag auf 52,01s und unterbot damit die DM-Norm um 1s. Mit dieser Zeit kann er bei den Meisterschaften sogar in den Endlauf einziehen. Sollte er die vorhandenen Probleme bei der Rhythmusgestaltung und den Hürdenüberquerungen in den folgenden Wochen noch etwas besser in den Griff bekommen, könnte er sogar den HSK-Rekord von 51,55s von U20 WM-Teilnehmer Sebastian Linke (SSV Meschede) aus dem Jahr 2000 verbessern können.

Melanie gelangen in Kreuztal im Hochsprung 1,68m. An 1,72m scheiterte sie im 3. Versuch sehr knapp. Im Weitsprung blieb sie mit 5,05m knapp unter ihrer Bestleistung. Über 100m verbesserte sie diese in 13,07s um 0,1s.

Beide Sportler/innen haben damit bereits in ihren ersten Wettkämpfen alle erforderlichen Normen für ihre Wettkampfhöhepunkte erfüllt und können nun zielgerichtet am weiteren Formaufbau arbeiten. Während Melanie noch gut 2 Monate dafür Zeit hat, warten auf Oliver bereits in 4 Wochen die DM in der AK U23. Mit den Zeiten des vergangenen Wochenendes sollte er dafür gut gerüstet sein.
Reiner Geinitz